Dürrenmatts Komödie Die Physiker (1962) war der zweite Theater-Welterfolg des Schweizer Schriftstellers.Der geniale Physiker Möbius hat die 'Weltformel' gefunden und spielt nun den Irren, um die Menschheit vor den furchtbaren Auswirkungen seiner Entdeckung zu schützen. Zwei Geheimdienstler, die vorgeben, sich für Einstein und Newton zu halten, wollen zugunsten ihres jeweiligen Landes an Möbius' Formel herankommen. Am Ende stellt sich heraus, dass die Chefärztin - die einzige wirklich Verrückte - Möbius' Aufzeichnungen kopiert hat und damit einen weltbeherrschenden Konzern aufbaut.Dürrenmatt demonstriert mit dem Stück seine These, dass eine Geschichte dann zu Ende gedacht ist, wenn sie ihre schlimmstmögliche Wendung genommen hat.
Vor dem Hintergrund christlich determinierter Zukunftsvorstellungen stellen Entscheidensprozesse eine Form literarischer Zukunftsaneignung und -formung dar. Der Sammelband stellt die Frage nach dem Verhältnis von Entscheidensprozessen und Zukunftsentwürfen in vormodernem Erzählen: Welche Bedeutung kommt dem Erzählen von Entscheiden vor dem Hintergrund »geschlossener« Zukunftskonzeptionen zu? Die versammelten Beiträge bilden ein breites Spektrum vormodernen Erzählens ab und vermessen erstmals den Spielraum von Optionalität in der Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit.
Entscheiden als soziale Praxis eröffnet in besonderer Weise den Blick auf historische Zukunftsentwürfe.