Taylor geht von der Überzeugung aus, daß den geltungsmächtigsten Traditionen der neuzeitlichen Ethik ein falsches Konzept der menschlichen Person zugrunde liegt; in die kategorialen Prämissen, die die Vertragstheorien, der Utilitarismus und der Kantianismus voraussetzen, ist die atomistische Illusion vereinzelter, aus allen gesellschaftlichen Bindungen herausgelöster Individuen eingelassen.
Das grundlegend Neue im wissenschaftlichen Denken seiner Zeit zu erfassen und systematisch auf seine wissenschaftstheoretischen Konsequenzen zu untersuchen, diese Aufgabe stellt Bachelard sich in Der neue wissenschaftliche Geist (Originalausgabe 1934).
Der erste der beiden neuen Bände der Gesammelten Schriften enthält neben Elias' autobiographischen "Notizen zum Lebenslauf" vierzehn ausgewählte Interviews und Gespräche aus einem Zeitraum von nahezu zwanzig Jahren (1970 - 1989). Darunter sind wissenschaftliche Gespräche ebenso wie journalistische Interviews etwa für 'Le Monde' oder 'Der Spiegel'; ferner bietet die beigelegte CD Auszüge aus dem legendären WDR-Rundfunkinterview mit Carmen Thomas. Elias' ungewöhnliche Präsenz als Gesprächspartner sowie die große Bandbreite der besprochenen Themen und Erfahrungen machen diese Dokumente zu einem dichten, lebendigen Querschnitt durch das Leben und Denken des großen Soziologen. Der Band ist daher auch als Einführungslektüre besonders geeignet.
Im Juni 1957 heuert ein magerer Vierundzwanzigjähriger auf der Gran Río an. Von Amsterdam soll die Reise über Lissabon in die Tropen führen, nach Trinidad, Britisch-Guyana und Surinam. Im Reisegepäck des ungewöhnlichen Matrosen: Bücher, Notizhefte und die Neugier eines angehenden Schriftstellers, der gerade mit großem Erfolg Philip und die anderen veröffentlicht hat und entdecken wird, daß es in der Welt nicht immer so träumerisch zugeht wie in seinem Romanerstling.<br />Cees Nootebooms erste große Reise hat ihren Niederschlag gefunden in den Tropischen Erzählungen, die auf niederländisch bereits 1958 veröffentlicht wurden und nun, ergänzt um eine spätere Erzählung, erstmals vollständig auf deutsch vorliegen. Das Gefühl der Fremdheit angesichts der anderen Matrosen, die unbekannten Laute und Düfte, der Reichtum der Natur, die Armut der Menschen - all diese Eindrücke hat Nooteboom einfließen lassen in Geschichten, die von Sonderlingen handeln, von verirrten Existenzen, seltsamen Begegnungen und grausamen Verfehlungen. Ob in den Tropen angesiedelt oder auf dem europäischen Kontinent, den Erzählungen eignet ein unergründlich somnambules, schwüles Moment, eine"tropische"Aura, die fasziniert und in Bann schlägt. <br />Der verliebte Gefangene gibt Einblick in eine verwunschene und verschwundene Welt - und in die Anfänge eines vor beinahe fünfzig Jahren schon kraftvollen und reifen Erzählers.
Paula Modersohn-Becker hat ein gewaltiges Werk geschaffen, anknüpfend an Gauguin und van Gogh, und in vielfacher Hinsicht vergleichbar mit dem frühen Picasso. Barbara Beuys erzählt ihre bewegende Lebensgeschichte: von der Kindheit in Dresden, von der Ausbildung im Berlin an der Schwelle zur Moderne, vom Künstlerdorf Worpswede und von ihrem Leben in Paris, wo sie ihre künstlerische Heimat findet und sich als erste Frau lebensgroß im Akt malt. Barbara Beuys deutet die Vielfalt und die Provokation ihrer Gemälde gegen die herrschende Kunstkritik und zitiert Dokumente, die die bisher ausgeblendete Dramatik der Künstlerehe aufzeigen. Dabei entsteht ein neues Bild von Paula Modersohn-Becker: eine selbstbewußte Frau, die im Leben und in der Kunst zur Moderne gehört.
Kein anderer Anthropologe hat das Denken des 20. Jahrhunderts so geprägt wie Claude Levi-Strauss. Seine Arbeiten sind nicht nur interdisziplinär angelegt, sie überschreiten auch den engeren wissenschaftlichen Rahmen. Ein weltweites Publikum hat fasziniert verfolgt, wie Levi-Strauss in den Traurigen Tropen die Ethnologie auf einen elegischen Grundton gestimmt, im Wilden Denken die Rationalität des Bastlers rehabilitiert und die Mythologica nach musikalischem Vorbild komponiert hat. Anläßlich seines 100. Geburtstags am 28. November 2008 würdigen namhafte Autoren aus dem In- und Ausland die Wirkungen seines OEuvre auf Zeitgenossen, andere Disziplinen sowie einzelne Problemstellungen und erörtern dabei auch die Anschlußfähigkeit einer strukturalen Anthropologie an aktuelle Debatten.
Nach 1000 Places to see before you die und seine diversen Abkömmlinge, gibt es nun erstmalig das Buch zu den Plätzen, an denen man unbedingt einmal Sex haben sollte. Schließlich sollte man auch in dieser Hinsicht das Leben voll auskosten und genießen. Das Buch bietet dazu reichlich Anregungen und Vorschläge: vom Schreibtisch des Kollegen über den Rücksitz einer Limousine bis zur Gondel im Riesenrad u.v.m. Bei jedem dieser einschlägigen Tipps hat man die Möglichkeit, seine Erfahrungen und Erlebnisse zu Papier zu bringen und persönliche Notizen einzutragen: Wann war es dort das erste Mal? Ist der Platz eine Wiederholung wert? Was sollte man beim nächsten Mal beachten? Schließlich gibt es doch keinen Ort auf der Welt, der uns irgendwelche Grenzen setzt, oder?