Ganze Welten trennen die Freundinnen, doch gerade in diesen schwierigen Jahren sind sie füreinander da, die Nähe, die sie verbindet, scheint unverbrüchlich. Würde da nur nicht die langjährige Konkurrenz um einen bestimmten Mann immer deutlicher zutage treten.
Die Bilanz eines Lebens ziehen - was heißt das? Verluste verbuchen, Momente des Glücks festhalten? Juan Goytisolo, der wohl radikalste spanische Schriftsteller der Gegenwart und unerbittliche Beobachter auch seiner selbst, geht einen anderen Weg. Er erzählt. Und erkundet die Strecke, die vor ihm liegt.<br />Nach dem Tod seiner Frau und Gefährtin fühlt ein Mann das Nichts auf sich einstürzen. Ihm ist, als mache er sich auf einen langen Weg mit immer leichterem Gepäck. Die Dinge, die ihnen so viel bedeuteten, vermeintliche Gewißheiten, mühsam erworbene Kenntnisse, alles stößt er ab. Wo die Erinnerungen verblassen, verblaßt auch der Schmerz. Doch unter dem Ansturm von Verlust und Sinnlosigkeit erfährt er zugleich, daß erlebte Schönheit nicht im Strudel des Lebens verschwindet. Was läßt ihm die Zeit, dieser blinde Reiter? Was erwartet ihn hinter dem letzten Vorhang, dessen Sinnbild ihm die verschneite Bergkette am Horizont ist, dort, wo die Wüste beginnt?<br />Vom Ankommen an einer Wegkreuzung erzählt Goytisolo in seinem autobiographisch gefärbten und, wie er sagt, letzten Roman; davon, was es bedeutet, wenn die Zukunft der Erinnerung an Vergangenes weicht und der Blick dennoch nach vorne geht. Ein Text voller einprägsamer Bilder, der Fragen stellt, denen sich niemand entziehen kann.
Paula Modersohn-Becker hat ein gewaltiges Werk geschaffen, anknüpfend an Gauguin und van Gogh, und in vielfacher Hinsicht vergleichbar mit dem frühen Picasso. Barbara Beuys erzählt ihre bewegende Lebensgeschichte: von der Kindheit in Dresden, von der Ausbildung im Berlin an der Schwelle zur Moderne, vom Künstlerdorf Worpswede und von ihrem Leben in Paris, wo sie ihre künstlerische Heimat findet und sich als erste Frau lebensgroß im Akt malt. Barbara Beuys deutet die Vielfalt und die Provokation ihrer Gemälde gegen die herrschende Kunstkritik und zitiert Dokumente, die die bisher ausgeblendete Dramatik der Künstlerehe aufzeigen. Dabei entsteht ein neues Bild von Paula Modersohn-Becker: eine selbstbewußte Frau, die im Leben und in der Kunst zur Moderne gehört.
"Aufzeichnen, die Rücksichtslosigkeit vorantreiben", gegen alles, und also auch gegen sich selbst - das könnte als Motto stehen über diesem Buch, das ein großes Gedicht als Erzählung ist. Aus zahllosen Gedankensplittern, Beobachtungen und Andeutungen, Träumen und Bildern ent wirft Thomas Bernhard eine Welt- und Selbstprüfung, deren Ziel Erkenntnis ist.
Im vorliegenden Band sind zum ersten Mal Aufsätze Kuhns zusammengestellt, die einen Eindruck vermitteln, wie seine Aufsehen erregende Thesen aus der konkreten historischen Forschung hervorgewachsen sind und wie die Grundgedanken des Buches über die wissenschaftlichen Revolutionen kritisch weitergebildet wurden: Reflexionen über die Natur der Wissenschaftsgeschichte und ihr Verhältnis zur Wissenschaftsphilosophie.