Die vorliegende Studie gilt dem poetischen Prinzip der Kürzung, das zu einem Kernelement literarischer Praxis schlechthin gehört. Sie bietet erstmals eine gattungsspezifische Bestimmung einer historischen Abbreviationspoetik, wie sie sich in Kurzfassungen mittelhochdeutscher Epen konstituiert. In einem zeitlichen Spektrum vom 12. bis zum 15. Jahrhundert und anhand modellhafter Konstellationen wird ein für das Verfahren der Kürzung systematisches Profil erarbeitet. Damit nimmt die Studie eine Präzisierung des für die Germanistische Mediävistik einschlägigen Konzepts der ,Kurzfassung' vor.
In "Maja und das Orakel des Loa" wird die kleine Löwin Maja dazu auserwählt, das Versiegen des großen Flusses zu verhindern und damit ihr Rudel zu retten. Auf unterhaltende und kindgerechte Weise werden Schlüsselbegriffe wie Toleranz und der gegenseitige Respekt transportiert. Das verpielte Design lässt dabei ausreichend Freiraum für eine eigene phantasievolle Auseinandersetzung.