Carl Schmitt, einer der einflußreichsten deutschen Staatstheoretiker des 20. Jahrhunderts, war von der "Judenfrage" geradezu besessen. Seiner Aura hat dies keineswegs geschadet. Im Gegenteil, der Kontrast zwischen der Abgründigkeit seiner Judenfeindschaft und seinem als brillant gerühmten Denken hat die Faszination seines Werks nur erhöht.
Gross untersucht den historischen Kontext, in dem Schmitts ständige Auseinandersetzung mit Juden und "dem Jüdischen" stand, und wie sich dies in seinen wichtigsten Begriffspaaren niederschlug: Freund und Feind, Nomos und Gesetz, Katechon und Antichrist. Dabei wird deutlich, wie sich seine politische Theologie im Nationalsozialismus wandelte, als Schmitt eine Biologisierung des Politischen unternahm und eine "artgerechte", "deutsche" Rechtslehre entwarf. Sein Denken läßt, wie Gross zeigt, die Übergänge von einer religiös begründeten Judenfeindschaft zum modernen Antisemitismus sichtbar werden.
Schutz vor der Klimakrise im Kopf
Die Klimakrise bedroht nicht nur unsere Erde als Lebensgrundlage, sondern auch das psychische Wohlbefinden vieler Menschen: Mehr als zwei Drittel der 14- bis 24-Jährigen in Deutschland leiden an großer Angst vor ihr. Das führt zu einem Gefühl von Schuld, Hilflosigkeit und Unklarheit.