Hans Magnus Enzensberger hat diesen berühmten Text Diderots neu geschrieben. An die Stelle des halbvergessenen Opernkomponisten Rameau ist Voltaire höchstpersönlich gerückt. Die Szenerie ist nicht das literarische Cafe, sondern das Foyer einer Akademie, die eine hochpolitische Beratung über die Ausbeutung der Kolonien abhält.
Sá-Carneiros Novellenzyklus - neben Pessoas »Buch der Unruhe« die bedeutendste portugiesische Prosa des 20. Jahrhunderts - spielt in Paris und Lissabon. Der Autor löst sich in eine Vielzahl von Figuren auf: Dramatische Schicksale »vibrierender« Seelen in einer sinnlichen, synästhetischen Sprache.
Paul van Ostaijen war die Leitfigur der flämischen Avantgarde und hinterließ ein literarisches Werk, das die Moderne in Belgien und den Niederlanden bis heute beeinflußt. »Die Feste von Angst und Pein«, ein bahnbrechender Zyklus von 19 Gedichten, entstand 1918-1921 in Berlin, wo van Ostaijen im prekären Exil lebte.
Paris war ein Mahlstrom, der Dichter und Künstler mit sich reißt - unter ihnen Luis Cardoza. Nicht nur in den Kinos verwischen die Grenzen zwischen Traum, Fiktion und Leben. "Mahlstrom" (1926) ist ein Paris-Roman, der Aragons Paysan de Paris und Bretons Nadja vorwegnimmt - avantgardistisch, voller Wollust und Poesie.