Wenn sie auch abwesend und unerfüllt sind, so beherrschen sie dennoch den Körper, das Leben, den Rhythmus: Leidenschaft und Liebe. Sie stehen hinter der Tür, die eine Frau schließt, werden ausgesperrt wie zugelaufene Köter. Was bleibt, ist die einzelne, die in der Welt steht wie unzugehörig. Eine, die sich wundert, wie Kinder oder Fremde sich wundern. Gewaltphantasien beherrschen die Frau in Der Morgen an dem der Zeitungsträger. Sie inszeniert sich Tag für Tag als weißen wartenden Körper. Wartend wie eine Spinne. Hier wie in den weiteren Erzählungen liegen Traum und Albtraum dicht beieinander. Esther Dischereit hat sich in Prozesse hineingeschrieben, Geschichten, die unvermittelt anfangen und die aufhören, ohne einen Schluß zu haben. Es sind Verweigerungen, die ihre Geschichten so lebendig wie irritierend machen.
Wie bei kaum einer anderen Stadt in Deutschland zeugt die Geschichte Frankfurts von den Wechselfällen der deutsch-jüdischen Geschichte, von Nähe und Distanz, von Aufbruch und Entrechtung, Aufbau und Zerstörung. Der Historiker Siegbert Wolf hat frühe literarischen Zeugnisse zusammengestellt und sie durch spätere ergänzt.
Die kommentierte Edition der Tagebücher Hugo Bergmans gibt dem Leser einen Überblick über die geistigen und politischen Auseinandersetzungen in Palästina sowie über den Hintergrund zu Leben und Werk dieses großen jüdischen Denkers unseres Jahrhunderts.
Zu Anfang des vergangenen Jahrhunderts verschwand auf mysteriöse Weise das Bild der "Mona Lisa". Um den Verbleib des Bernsteinzimmers ranken sich zahlreiche Rätsel. Und die "Beutekunst" des Zweiten Weltkriegs beschäftigt die Politiker bis heute. Manfred Reitz erzählt von den spektakulärsten Kunstdiebstählen der Geschichte.
In der kritischen Ausgabe der Werke Else Lasker-Schülers erschienen bislang die Gedichte und Dramen. Nun liegen sämtliche Prosaschriften von den ersten Veröffentlichungen der Dichterin im Jahr 1903 bis 1920 vor. Neben Romanen und Erzählungen verfaßte Else Lasker-Schüler zahlreiche Essays und Feuilletons, die hier in ihrer ursprünglichen Form zusammen mit Erläuterungen über Entstehung, Form und Inhalt der Texte herauskommen.
Der Polnisch-Sowjetische Krieg ist die Urkatastrophe des osteuropäischen 20. Jahrhunderts. An seinem Ende stand eine labile Friedensordnung, deren Spannungen selbst durch den Zweiten Weltkrieg nicht aufgelöst werden konnten. Bis heute streiten die osteuropäischen Staaten um nationale Minderheiten und historische Grenzen. Jetzt gibt es die erste deutsche Untersuchung und seiner bis in die Gegenwart reichenden Folgen überhaupt! Eine schonungslose Detailanalyse erwartet Sie.