Gewaltereignisse formen Landschaften und Orte grundlegend neu. Die Fallbeispiele in diesem Band reichen von der Antike über das Mittelalter bis in die Neuzeit und beziehen sich auf kriegerische Kampfplätze, militarisierte Grenzen sowie Gewalt- und Vernichtungssorte der Shoah. Im Verständnis der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Konfliktlandschaften (IAK) der Universität Osnabrück geht es dabei um die Integration von naturwissenschaftlichen, sozial- sowie kulturwissenschaftlichen Ansätzen, um die Wechselwirkungen zwischen der materiellen Ebene und der diskursiven Ebene in einem Prozess fortwährender Transformation der so entstehenden Geschichtsorte zu verstehen.
Gewaltereignisse bringen komplexe Geschichtsorte hervor
Die (Sub-)Gattung Frauenkrimi gilt als Erfindung der Verlagspolitik und Literaturkritik der 1980er Jahre, im 21. Jahrhundert verschwand sie allerdings (fast völlig) aus den Verlagsprogrammen. Wie jede kriminalliterarische Form durchlief auch der Frauenkrimi viele Entwicklungsstufen, versuchte sich als (weibliches) Gesellschaftssprachrohr und spiegelte die sich verändernden Wirklichkeitsverhältnisse wider, bis er sich im Zuge der Feminismus-Debatten nicht mehr als salonfähig erwies. Wohlgemerkt als Begriff, weniger als kriminalästhetisches Narrativ, denn auch heute werden sowohl in West- und Osteuropa Frauenkrimis verfasst, die man jedoch nicht mehr als solche labelt. Das Ziel des vorliegenden Sammelbandes ist die (Sub-)Gattung anhand von exemplarischen Textanalysen zu konturieren.
Einst populär, heute vergessen? Gibt es überhaupt den west- und osteuropäischen Frauenkrimi?