<p>Vorlage für Mirjam Presslers Roman <i>Nathan und seine Kinder</i> (2009) war Lessings Drama <i>Nathan der Weise</i> (1779). Das Werk entstand aus dem Bedürfnis der Autorin, das Theaterstück Lessings als Roman darzustellen, der für die Gegenwart verständlich ist. Ort der Handlung ist Jerusalem im Jahr 1192 nach dem Dritten Kreuzzug.</p> <p>2009 erhielt der Roman den internationalen Buchpreis <i>Corine</i> für das beste Kinder- und Jugendbuch.</p>
Herkunft (2019) ist der Titel eines teilweise autobiographischen Romans des aus Bosnien und Herzegowina stammenden deutschsprachigen Schriftstellers Sasa Stanisic.Der Ich-Erzähler schildert seine Familiengeschichte und Flucht aus dem von Krieg und Völkermord zerrütteten Jugoslawien. Er berichtet über seine Schwierigkeiten als Migrant und bei der Integration. Der Erzähler schildert zudem zwei Besuche in sein Herkunftsland und das letzte Treffen mit seiner an Demenz erkrankten Großmutter.Das Buch wurde 2019 u. a. mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.
<p>Janne Tellers Roman <i>Nichts</i> (2000) wird seit seinem Erscheinen kontrovers diskutiert. Er löste im Heimatland der Autorin Dänemark einen Skandal aus und war zeitweise an dänischen Schulen verboten. Im Zentrum der Geschichte steht eine Gruppe junger Menschen, die auf der Suche nach der "Bedeutung" von Dingen sind. Auf dieser Suche beginnen sie, von einander Opfer zu verlangen, um ihrer Bedeutung nachzugehen. Dabei geraten sie in eine Gewaltspirale, die im Tod eines Gleichaltrigen Endet. Janne Teller wurde mehrfach für ihr Buch ausgezeichnet.</p>
<p>Ferdinand von Schirach ist einer der wichtigsten deutschen Autoren der Gegenwart. Mit seinem Drama <i>Terror</i> (2015), in dem er sich mit der Gefahr, die vom zeitgenössischen Terrorismus ausgeht, gründlich auseinandersetzt, hat der Münchner Schriftsteller großes Aufsehen erregt. Terror gilt als eines der bedeutendsten Dramen unserer Zeit.</p>
Corpus Delicti (2009) ist ein dystopischer Roman der deutschen Schriftstellerin Juli Zeh.<br>Die Handlung spielt in einem Überwachungsstaat, der seinen Bürgern unter Gesundheitsvorwänden die Freiheit entzieht. Der Bruder der Protagonistin Mia Holl begeht im Gefängnis Selbstmord, da ihm eine Vergewaltigung vorgeworfen wird, die er nach eigenen Angaben nicht begangen hat. Im Zuge der Aufklärung des Falls wird Mia zur Staatsfeindin. Sie wird festgenommen und zum Tode verurteilt, kurz vor ihrer Exekution jedoch begnadigt und in ein Resozialisierungsprogramm überführt, um nicht zur Märtyrerin zu werden.
Wolfgang Herrndorfs Jugendroman Tschick (2010) ist ein Bestseller, der in über 25 Ländern erschienen ist.Im Zentrum der Geschichte steht die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem 14-Jährigen aus bürgerlichen Verhältnissen und einem jugendlichen Spätaussiedler aus Russland. Beide gelten in ihrer Schule als Außenseiter. Eines Tages stiehlt der Russlanddeutsche Tschick einen alten Lada Niva und schlägt vor, seinen Großvater in der Walachei zu besuchen. So finden sich die beiden Jungen auf einer außergewöhnlichen Reise durch den Osten Deutschlands wieder.Das Werk wurde u. a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
Frühlings Erwachen (1891) ist ein Drama über die Unterdrückung pubertierender Jugendlicher durch ein restriktives Erziehungssystem und eine prüde Sexualmoral.Der junge Melchior ist ein intelligenter und sexuell aufgeklärter Gymnasiast. Er verführt die 14-Jährige Wendla, die daraufhin schwanger wird. Das Mädchen stirbt an den Folgen einer Abtreibung. Wegen einer von ihm verfassten Aufklärungsschrift wird Melchior der Schule verwiesen und auf Drängen seines Vaters in eine Besserungsanstalt gesteckt. Der Junge flieht und landet auf einem Friedhof, wo ihn der Geist eines verstorbenen Freundes zum Selbstmord überreden möchte, doch ein 'vermummter Mann' erscheint und überzeugt Melchior, ihm vertrauensvoll ins Leben zu folgen.
<p>Die Königs Erläuterung zu <b> Ferdinand von Schirrach: Gott</b> behandelt das brandaktuelles Thema Sterbehilfe.<br>Neben der Königs Erläuterungen zu Terror ein weiterer Erfolgstitel des Autors. </p>
Nathan der Weise (1779) ist Lessings bekanntestes Drama und ein engagiertes Plädoyer für Vernunft, Menschlichkeit und Toleranz.<br>Saladin steckt in finanziellen Nöten und bittet den reichen Juden Nathan zu sich. Auf die Frage nach der besten aller Religionen antwortet Nathan mit der 'Ringparabel' und zieht daraus den Schluss: Es gibt nicht die eine wahre Religion. Ein Tempelritter verliebt sich in Nathans Tochter Recha, der er zuvor das Leben rettete. Nathan jedoch zögert, ihm die Hand der Tochter zuzusprechen. Der Grund: Der Tempelritter und Recha sind eigentlich Geschwister; ihr Vater war ein Bruder des Sultans; und Nathan hat das Mädchen aus reiner Nächstenliebe aufgezogen.<br>Nach dem Zweiten Weltkrieg avancierte das Drama zu einem häufig gespielten Stück und zur Standardlektüre im Deutschunterricht.