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Berufliche Bildung in Europa im Vergleich

12,00 €
Viele Staaten Europas haben verstanden, dass sie nur als ein miteinander verbundener Wirtschaftsraum in der weltweiten Konkurrenz großer wirtschaftlicher Mächte bestehen können. Auch wenn die europaweite Anerkennung von Berufen noch nicht umfänglich geregelt ist, zeigt sie doch das Bemühen der europäischen Staaten, länderübergreifend berufliche Qualifikationen einheitlich und verlässlich zu bewerten. Während damit auf der Ebene der allgemeinen beruflichen Qualifikationen eine europaweite Vergleichbarkeit die Freizügigkeit der Arbeitnehmer*innen erleichtert, ist die berufliche Qualifikation und Integration von Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen davon weit entfernt. Die berufliche Rehabilitation wird von den Staaten Europas auf der Grundlage nationaler Gesetze unverbunden und ohne Abstimmung sowie mit sehr unter-schiedlichem Aufwand geleistet. Es besteht selbst bei Fachleuten ein eklatanter Mangel an Wissen über die Rehabilitationssysteme anderer Staaten in Europa.Wie ist die aktuelle Lage der Berufsausbildung in Europa? Was ist die Zielsetzung des europäischen Programms Erasmus+? Wie sind BBW in europäische Programme involviert? In diesem Heft werden diese Fragen in den Blick genommen.
Jugend, was geht?

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Es ist ein Privileg junger Menschen "eigen" zu sein - sich eigene Gedanken zu machen, eine eigene Sprache zu nutzen und eigene Wege auszuprobieren. Dieses Eigen-Sein, das oft impulsiv und fluktuierend daherkommt, irritiert die etablierte Erwachsenen-generation. Die Zweifel der Erwachsenen an den Kompetenzen und der Belastungs-fähigkeit der Jugend durchzieht alle Epochen.Ist es also grundlos, dass wir uns aktuell um die jungen Menschen in Deutschland besonders Sorgen machen? Sind das nur die üblichen Generationenvorbehalte? Oder hat sich im Umfeld der gesellschaftlich gefühlten Dauerkrise der vergangenen Jahre qualitativ etwas verändert? Überfordert diese gesellschaftliche Missstimmung die psychische Gesundheit und Resilienz unserer jungen Menschen und verhindert sie immer häufiger den individuellen Weg in das kompetente Erwachsenensein?
Inklusion braucht Demokratie!

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Es gehört zur menschlichen Natur, dass Gewohntes so selbstverständlich wird, dass es sich der bewussten Wahrnehmung entzieht. Dinge des Alltags und Bedingungen, die wir jeden Tag vorfinden, werden unsichtbar und entkommen so dem Nachdenken über sie oder auch unserer Wertschätzung für sie. Zu diesen alltäglichen Gegebenheiten gehört auch die Demokratie in Deutschland. Die meisten Bürger*innen dieses Landes haben ihr gesamtes Leben in einem politischen Klima verbracht, das von Gleichheit vor dem Recht, funktionierender Gewaltenteilung, Meinungsfreiheit, solidarischem Miteinander und demokratischer Machtausübung geprägt war und ist. Für die meisten Menschen in Deutschland sind diese Rechte so selbstverständlich, dass sich ihre Aufmerksamkeit auf andere Themen - oft des persönlichen Lebens - konzentriert.Dabei wird unsere Demokratie auf der Basis des Grundgesetzes in Deutschland zunehmend in Frage gestellt, mitunter in ihren Grundsätzen verunglimpft und seit einigen Jahren auch offensiv und nicht nur von Randgruppen angegriffen. Diese zunehmende Bedrohung unserer westlichen Demokratie erfordert von unserer Gesellschaft Gegenmaßnahmen, die auch die Bildung eines reflektierten Demokratiebewusstseins der jungen Menschen in Deutschland umfassen muss. Dieses Heft beschäftigt sich mit der Förderung des Bewusstseins für den Wert einer demokratischen Gesellschaft bei jungen Menschen. Zunächst stellt ein Grundsatzbeitrag die Veränderung der demokratischen Praxis durch den Einzug digitaler Medien und virtueller Welten dar. In einem Interview mit Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern und für Heimat, zeigt sich die klare Haltung der Bundesregierung, Maßnahmen zur Demokratieförderung zu stärken. Danach beschreiben verschiedene Berufsbildungswerke aus ganz Deutschland ihre praktische Umsetzung von Demokratieförderung bei jungen Menschen in der beruflichen Rehabilitation. Abschließend belegt eine neue Untersuchung, dass Jugendliche ihre Zukunft gar nicht so negativ sehen, wie vielfach angenommen. Inklusion braucht Demokratie. Demokratie braucht Mitwirkung. Mitwirkung braucht Wissen und Kompetenz. Auch das sind Aufgaben der beruflichen Rehabilitation. Wie sollen sonst zukünftige Generationen unsere soziale Marktwirtschaft verteidigen?
Krisenfest?!

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Dass die Berufliche Rehabilitation dem multiplen Krisenerleben des Jahres 2022 nicht verschont bleiben kann, ergibt sich zwangsläufig. Hinzu kommt der massive Fachkräftemangel, der sich immer stärker auf die Angebotsfülle und die Prozessqualität der Leistungserbringer auszuwirken droht. Ist die Berufliche Rehabilitation also auch in der Krise angekommen? Nicht notwendigerweise! Krisenzeiten sind immer auch Bewährungszeiten. Wenn es den Anbietern der Beruflichen Rehabilitation gelingt, ihre Leistungen auch in der Krise zuverlässig und mit Qualität zu erbringen, werden sie gestärkt in die Zukunft gehen. Dem Thema Krisenmanagement in der Beruflichen Rehabilitation sind die beiden Titelbeiträge dieses Heftes gewidmet.Zunächst wird dargestellt, wie die Berufsbildungswerke und die Berufsförderungswerke auch in den Ausnahmezeiten der vergangenen drei Jahre ihren Auftrag erfüllt haben. Das bestätigt für das gesamte System der Beruflichen Rehabilitation auch Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser, Präsident des BiBB, in einem Interview. Wie innovative Angebote für Menschen mit Behinderung, gerade auch für werkstattberechtigte Menschen, die Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen können und was die Forderung nach Inklusion für die Berufsbildungswerke bedeutet, machen weitere Beiträge deutlich. Das Heft wird abgerundet von einem Erfahrungsbericht, der deutlich macht, wie die Krisensituation und die Begegnungseinschränkungen der letzten Jahre Forschungsvorhaben behindert und ein Umsteuern notwendig gemacht haben."Alle Hände auf Deck!" lautete der Alarmruf auf Segelschiffen früherer Zeiten im tosenden Sturm. Eine Situation, die die Berufliche Rehabilitation ebenso wie andere Handlungsfelder der Sozialen Arbeit und der Pflege aktuell nur zu gut kennt. Verlassen wir uns darauf, dass sich die Menschen in der Beruflichen Rehabilitation auch unter schwierigen Bedingungen weiter bewähren werden - denn schließlich wissen sie, dass auch sie systemrelevant sind.
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