Ereignisse wie Tschnernobyl, der 11. September oder die Irak-Krise führen uns immer wieder vor Augen, welche latenten Gefahren in unserer scheinbar so kontrollierten Realität lauern, wie leicht unsere Welt aus den Fugen gerät. In neun Erzählungen von hoher analytischer Kraft geht Kluge den Phänomenen des 20. Jahrhunderts nach.
Der fünfte Band des Alexander Kluge-Jahrbuchs versucht, das »Pluriversum« des Autors in seinem »Allsinn« zu vermessen. Er lotet die Zusammenhänge und Brüche zwischen Sinn- und Sinnenwelten, Gefühlszeiten und Zeitgefühlen aus.
Möglichkeitssinn und Macht der Gefühle, Sinnsprüche und Gefühlsausbrüche bei Alexander Kluge
Seit Jahrzehnten kämpft Jan Philipp Reemtsma für ein aufgeklärtes Selbstverständnis der bundesrepublikanischen Gesellschaft. Zu seinem 70. Geburtstag bezeugen Freunde und Wegbegleiter, welche Bedeutung dieser »Akteur der Zeitgeschichte von mentalitätsbildender Kraft« (Jürgen Habermas) hat.
Wir Menschen sind Bürger des Universums, aber zugleich sind wir auch Privatbesitzer unserer Lebensläufe. Wir leben im 21. Jahrhundert und zugleich in den langen Zeiten, aus denen wir kommen und die wir in uns tragen. So existieren wir in einem Babylon verschiedener Realitäten. In jedem Moment: Tür an Tür mit einem anderen Leben. Das gilt für den Bombenleger und Blitzkrieger, für Liebende, für Menschen, die einander hassen, für unsere Ahnen und für das "moderne Raubtier", das in Gestalt globalisierter Unternehmen uns Menschen gelegentlich überholt und scheinbar zurückläßt. In den neun Kapiteln des Buches geht es um Welt- und Wirtschaftskriege, um Liebes- und Familiengeschichten, um den Zeitbedarf von Revolutionen und um Bastionen des Überlebens, die einer nicht aufgibt, ohne auf Leben und Tod zu kämpfen.