Ganze Welten trennen die Freundinnen, doch gerade in diesen schwierigen Jahren sind sie füreinander da, die Nähe, die sie verbindet, scheint unverbrüchlich. Würde da nur nicht die langjährige Konkurrenz um einen bestimmten Mann immer deutlicher zutage treten.
"In einen Toten tritt man ein wie in eine offene Stadt" - so beginnt Thomäs Heidegger-Interpretation, und darin wird zugleich ihr Anspruch deutlich. Wenn Heidegger selbst seine Werke "Wege" nennt, so geht es Thomä darum, dessen philosophische Entwicklung als ein Netz solcher Wege zu erschließen - und zugleich zu fragen, wo Heideggers Irrwege, Abwege oder Auswege einsetzen.
Paula Modersohn-Becker hat ein gewaltiges Werk geschaffen, anknüpfend an Gauguin und van Gogh, und in vielfacher Hinsicht vergleichbar mit dem frühen Picasso. Barbara Beuys erzählt ihre bewegende Lebensgeschichte: von der Kindheit in Dresden, von der Ausbildung im Berlin an der Schwelle zur Moderne, vom Künstlerdorf Worpswede und von ihrem Leben in Paris, wo sie ihre künstlerische Heimat findet und sich als erste Frau lebensgroß im Akt malt. Barbara Beuys deutet die Vielfalt und die Provokation ihrer Gemälde gegen die herrschende Kunstkritik und zitiert Dokumente, die die bisher ausgeblendete Dramatik der Künstlerehe aufzeigen. Dabei entsteht ein neues Bild von Paula Modersohn-Becker: eine selbstbewußte Frau, die im Leben und in der Kunst zur Moderne gehört.
Auch diese Erzählung Samuel Joseph Agnons (geboren 1888 in Galizien, gestorben 1970 in Jerusalem), eines der wichtigsten hebräischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, der 1966, zusammen mit Nelly Sachs, den Nobelpreis für Literatur erhielt, führt uns nach Schibbusch, in die galizische Heimat des Schriftstellers - und in die Zeit der Auseinandersetzung zwischen den Chassidim und ihren gesetzestreuen Widersachern, den Mitnagdim.
Der Roman erzählt von einem künstlich geschaffenen, beseeltem Menschenwesen, das ob seiner Häßlichkeit von Liebe und Gemeinschaft ausgeschlossen bleibt. In seiner ursprünglich kindlich-schuldlosen Seele entsteht so das Böse, und haßerfüllt nimmt es Rache an der Menschheit.