Ein düsteres Raunen schleicht durch die Dorfkneipen.
Wieland Göth kehrt nach dem Ersten Weltkrieg in sein Heimatdorf zurück. In den schlammigen Straßen patrouillieren französische Soldaten, ein Mord an einem Separatisten sät Unruhe. In Hinterzimmern fordern nationale Kräfte die Freiheit des deutschen Volkes. Wieland gerät zwischen die Fronten und muss bald nicht nur sein eigenes Leben schützen.
Freud übersah bei seinem Entwurf eines wissenschaftlich-technisch ausgerüsteten, doch nicht glücklich werdenden Prothesengotts, wie Psychoanalyse, Psychologie und Psychotherapie selbst zur Erweiterung der Prothetik beitragen. Sie verbessern Arbeits-, Leistungs- und Liebesfähigkeit, sie stützen und optimieren das zutiefst verunsicherte Selbst von Menschen, die ihre hypermoderne Existenz ohne solche professionellen Hilfsmittel mitunter kaum mehr bewältigen können. Jürgen Straub erweitert die These vom Prothesengott um die Dimension einer Psychoprothese, führt durch smarte prothetische Kunstwelten des 21. Jahrhunderts und betrachtet das psychotechnisch optimierten Selbst unserer Tage.
Ein eindringlicher, schneller Southern Noir um einen Mann, der von Armut, Rassismus und seinem früheren Leben an die Grenzen seiner Existenz gebracht wird.