Ach, ich fühl's
Produktbeschreibung
Die hohe Stimme der Frau stößt in unseren Breiten allgemein auf Ablehnung. Dies war allerdings nicht immer so, denn in anderen Zeiten war die hohe Frauenstimme erwünscht. Auch heute klingt diese Manchem angenehm, nützlich, allerdings bei einem gewissen Typ, der vom aufgeklärten Menschen mit "despotisch" oder zumindest mit "unseriös" tituliert wird. Der Autor betrachtet und belauscht daraufhin unter anderem die Literatur, die sozialpolitischen Aspekte, die Analyse, die sich der Stimme meist nur unbewusst stellten. Nicht so die Märchen: Hier spielt besonders die hohe Stimme eine überaus große Rolle, die den Ausweg aus Not und Drangsal findet. Drei Märchen, und damit beginnt das Buch, werden daraufhin ausführlich betrachtet. Neben den medizinischen Aspekten weist nicht zuletzt die klerikale und die weltliche Musik auf das der jeweiligen Zeit entsprechende Gesellschaftsbild hin. Verbiegung von Körperlichkeit, die schon in der Erziehung, gar in der Kinderliteratur verankert ist - hierüber gibt es in der Arbeit ein jeweils groß angelegtes Kapitel - spielen eine bedeutende Rolle. Zutage tritt ein Menschenbild, das sich in dramatischer Weise teilt: Unterdrücker und Unterdrückte stehen sich gegenüber und äußern sich stimmlich über ihren Platz in der Gesellschaft. Ist die hohe Stimme tatsächlich die Verliererin? Die Patientinnen des Verfassers sprechen anders. Sind ihre Worte zweitrangig, so appelliert ihre hohe Stimme unbeirrbar an das Unrecht unserer heutigen patriarchalischen Gesellschaft. Wer hinhört, bemerkt, dass die Unterdrücker die Verlierer sind.
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