Kritik der großen Geste
Produktbeschreibung
In Deutschland wird heute auf besonders drastisch sichtbar, dass viele Bedingungen unserer Lebensweise der letzten dreißig Jahre fragwürdig geworden sind. Allerorts ertönt nun der Ruf nach rascher, möglichst umfassender Transformation. Denn: Eine andere Welt sei möglich, wir müssten nur wollen. Doch die Gesellschaft ist kein einheitliches Kollektiv, sondern widerständig und eigensinnig. Man kann nicht gegen sie transformieren, sondern nur in ihr und mit ihr.
Über Transformation wird zumeist mit großer Geste und noch größerer Betroffenheit gesprochen. Ob es um die Bekämpfung des Klimawandels, den Umbau von Staat und Wirtschaft oder die Frage nach der Beendigung von Kriegen geht: Von der Dringlichkeit wird auf die Möglichkeit und Zustimmungsfähigkeit geschlossen, oft mit mahnendem Blick. In Vergessenheit gerät dabei, dass alle Transformation in einer Welt stattfinden muss, die bereits da ist und die sich an sich selbst, auch an ihren eigenen Transformationsdiskurs gewöhnt hat. Armin Nassehi fragt in seiner scharfen Intervention, was jenseits der großen Geste zu finden ist: eine Gesellschaft, die anders über Transformation nachdenken muss, und zwar in kleinen Schritten.
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