Im Umfeld des Todes leben
Produktbeschreibung
Die Konfrontation mit der Endlichkeit macht die Menschen religiös empfänglich und produktiv. Sie erleben im Umfeld des Todes Bewegendes und Verstörendes, werden in ihrem eingespielten Alltag durch überraschende Fragen und Handlungsanforderungen unterbrochen. Sie suchen und finden Antworten, die über das hinausgehen, was man empirisch wissen kann. Der Tod ist ein Thema, bei dem ein religiöser Weltzugang in die spannungsvolle Auseinandersetzung mit dem naturwissenschaftlichen Verständnis der Wirklichkeit eintritt.Religion und Tod gehören in der Kulturgeschichte des Christentums zusammen. Und auch heute wird das Thema des Todes - so zeigen es die Mitgliedschaftsuntersuchungen der Evangelischen Kirche in Deutschland - sehr häufig mit Religion assoziiert. In der Begegnung mit Sterbenden und Trauernden entscheidet sich also viel für die Kirchen. Hier zeigt sich, ob ihre Religionspraxis die Menschen anspricht und einen überzeugenden Resonanzraum für die vielfältige, eher unbestimmte Religiosität der Gegenwart anbietet. Das religiöse Leben in unserer Gesellschaft transformiert sich. Am radikalen Gestaltwandel der Sterbe- und Trauerkultur in den letzten Jahrzehnten lässt sich das exemplarisch erkennen. Die christlich-religiöse Praxis ist nach wie vor ausdrücklich oder oft indirekt prägend. Aber ihre kirchlichen Ausdrucksgestalten und Praktiken finden keinen selbstverständlichen Anschluss an die subjektive und plurale Religiosität der Gegenwart. Die Autorin stellt den gesellschaftlichen Kontext dieser Entwicklungen dar. Das schafft den Rahmen für ihre Analyse autobiographischer Sterbe- und Trauerliteratur. Die Lektüren erkunden die subjektiven Erzählungen über das Leben im Umfeld des Todes, insbesondere die religiösen und spirituellen Spuren darin. Wie gehen Menschen damit um, wenn sie wissen, dass ihr Tod naht, oder wenn sie einen vertrauten Menschen verloren haben? Welche Praktiken und Vorstellungen tragen sie weiter? Und inwieweit sind diese als religiös anzusehen?Was sich im Prozess dieser Erkundungen erschließt, wird in unterschiedlichen - praxistheoretischen, trauertheoretischen, bildtheoretischen - Perspektiven reflektiert und vertieft. Abschließend fokussiert die Autorin die kirchliche Praxis: Welche Haltungen, inhaltlichen Orientierungen und Praxisformen können eine produktive Positionierung des kirchlichen Handelns anregen?
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