The Day Before the Day After
Produktbeschreibung
Dass wir angesichts der Bedrohung durch Atomwaffen reichlich unerschrockenerschrecken, ist eine jener Tatsachen, die uns das angebliche'Gleichgewicht des Schreckens' eingehandelt hat. McNamarasDoktrin mit dem Akronym MAD für Mutually Assured Destructionsignalisiert (neben unserem kollektiven Geisteszustand) die Harmlosigkeiteines Pulverfasses auf einer glimmenden Feuerstelle. Was alsatomarer 'Schirm' propagiert wird (und also angeblich für 'Beschirmung'sorgt), kann uns die Aussicht auf den nuklearen Holocaustfür Natur und Mensch zwar verstellen, aber nicht daran hindern, dieKonsequenzen auszumalen. Wenn der Aphoristiker Werner Mitschfeststellt: »Keine Maus der Welt käme auf die Idee, eine Mausefallezu konstruieren«, pointiert er das Paradox, dass wir uns gegenseitigin Geiselhaft nehmen und im Ernstfall auch Unbeteiligte in den Abgrundreißen. Als wäre mit dem Zuschnappen der Falle nicht nur Leid,sondern auch eine Lust verbunden, die dem Auskosten einer verdientenStrafe gleicht. Ob diese allein auf die Nivellierung von Kultur undBarbarei, Gut und Böse, Utopie und Dystopie steht, ist ein Thema, dasBände füllt, unter anderem dieses Buch, das (neben Physik und Chemie)auch Anthropologie, Ökonomie, Sozialpsychologie und Psychoanalysezu Rate zieht, um ein wenig Licht in das Dunkel zu bringen,das Günther Anders einst als 'Apokalypse-Blindheit' beschrieb.
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