Auf Basidis Dach
Produktbeschreibung
Mona Ameziane und was Marokko für sie bedeutet - das Debüt einer brillanten Erzählerin.Zuhause ist für Mona Ameziane der Norden des Ruhrgebiets, aber auch der Norden Marokkos. In ihrem ersten Buch erzählt sie vom Aufwachsen zwischen zwei Kulturen, die mehr zu trennen scheint als drei Stunden Flugzeit, von abenteuerlichen Taxi-fahrten durchs Atlasgebirge und von einer leeren Dachterrasse voller Erinnerungen.Als Mona ihren Vater fragt, wie oft sie wohl schon in Marokko war, denkt er nur kurz nach und antwortet: »Nimm einfach dein Alter mal eineinhalb, das müsste passen.« Wie genau er auf diese Formel kommt, weiß sie nicht, aber sie ist fest entschlossen, noch mehr Fragen zu stellen. Nicht nur ihrem Vater, sondern auch sich selbst und dem Land, das für sie schon immer mehr war als für die meisten Menschen in Deutschland. Mehr als Urlaubsziel oder »Herkunftsland« in der Zeitung nach einem Terroranschlag - mehr als oberflächliche Orientromantik und rassistische Stereotypen. Ihre Suche führt sie nach Fes zum Haus ihrer Großeltern, nach Agadir, wo sie die reichste Seite des Landes kennengelernt hat, und in abgelegene Dörfer, in denen Menschen beim Wort »Europa« nur verständnislos mit den Achseln zucken.In wundervollen Episoden erzählt Mona Ameziane klug und sympathisch von einem Marokko, das uns weder der Reiseführer noch das »Auslandsjournal« zeigen können.
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zweiheimisch
Mona Ameziane fühlt sich in zwei Welten heimisch. Sie lebt in Deutschland mit deutscher Mutter und marokkanischem Vater und verbringt viele Urlaube in Marokko, auch bei der Familie. Sie nimmt uns mit auf eine Reise mit ihrem Vater und gibt uns Einblicke abseits jeder touristischen Erfahrungsmöglichkeit. „Basidi“ ist übrigens das marokkanische Wort für Großvater.
Als Journalistin gelingt ihr immer wieder ein objektiver Blick auf beide Gesellschaften, als „Zweiheimische“ erzählt sie sehr anschaulich von ihrer Gefühlswelt, vor allem bei Aufenthalten in Marokko. Sehr beeindruckt hat mich, wie sie ihr Gefühlschaos nach den Anschlägen und Übergriffen 2015 in Frankreich, Belgien und Deutschland beschreibt.
Die Reflexionen über den derzeit in Deutschland und Österreich durchgeführten konfessionellen Religionsunterricht, der so viele junge Menschen ausschließt, zeigen aus der Sicht der Betroffenen, wie wertvoll ein gemeinsamer Ethik- und Religionenunterricht für alle wäre.
Das Buch ist kein Roman, liest sich aber sehr spannend und oft auch vergnüglich – ohne kitschige Verklärung, aber mit ganzem Genuss am orientalischen Leben.
Besonderes Lob gebührt dem Verlag für das wunderschöne Cover.