Sexualisierte Gewalt
Produktbeschreibung
Die individuelle Bewältigung sexualisierter Gewalt erfordert von allen Betroffenen erhebliche Anstrengungen. Zugleich verweist sie auf gesellschaftliche Ungleichheits- und institutionelle Machtverhältnisse. Am Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) in München wurde in den vergangenen Jahren eine Reihe von Aufarbeitungsstudien durchgeführt, die sich mit systemischen Bedingungen der Entstehung und Aufrechterhaltung von Gewaltstrukturen in Institutionen befasst haben. In diesem Band werden verschiedene Erkenntnisse dieser Studien beleuchtet und mit Praxisreflexionen in Verbindung gebracht.
Ein Fazit daraus lautet: Betroffenheit und Bewältigung sind nicht kontextfrei. Misshandlung und sexualisierte Gewalt entstehen unter der Bedingung von Ungleichheit, die sich in bestimmten Verhältnissen zwischen Männern und Frauen, zwischen Erwachsenen und Kindern, zwischen Deutschen und Geflüchteten, zwischen Gesunden und Kranken oder zwischen Reichen und Armen ausdrückt.
Um sexualisierte Gewalt zu bewältigen, bedarf es daher nicht nur der individuellen Aufarbeitung, sondern auch der Wahrnehmung und Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. Diese Verschränkung nicht einfach nur zu behaupten, sondern empirisch und praxisbezogen zu fundieren, hat sich dieses Buch zur Aufgabe gemacht.
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