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Radiochemie, Fleiß und Intuition

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Ihre Kundenmeinung hinzufügen Artikelnummer 2106486 Veröffentlicht am 25.09.2018
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Verlag GNT-Verlag Bindung Hardcover ISNB / EAN 9783862251131 von Vera Keiser

Produktbeschreibung

Kaum eine andere Entdeckung des 20. Jahrhunderts hatte eine solche Tragweite und kaum eine andere Entdeckungsgeschichte ist bis heute derart umstritten wie die
der Kernspaltung. Der Radiochemiker Otto Hahn erhielt dafür während seiner
Internierung in England kurz nach dem Krieg den Nobelpreis für Chemie, während
seine enge Physiker-Kollegin Lise Meitner im entscheidenden Jahr als Jüdin ins
Exil fliehen musste und leer ausging. Dabei hatte sie einen wesentlichen Anteil
an den Vorarbeiten und der physikalischen Erklärung von Hahns Messungen. Bis
heute schwankt das historische Bild daher zwischen den Extremen der
Heldenverehrung eines großen Chemikers und der Darstellung eines egoistischen
Opportunisten, der die Leistungen Meitners verschwiegen haben soll.

Das Jahr 2018 vereint gleich drei Jubiläen, die nach einem solchen Buch
verlangen: Der 50. Todestag von Hahn und Meitner sowie der 80. Jahrestag der
Entdeckung der Kernspaltung. Die Idee, diese Koinzidenz zu nutzen und neuere
Forschungen zu präsentieren, um mit hartnäckigen Mythen aufzuräumen, ist dank
des Engagements der beteiligten Autorinnen und Autoren gelungen.
Themenschwerpunkt sind dabei die Umstände im Dritten Reich wie etwa Fragen nach
der Kollaboration Hahns und seiner Beteiligung an einer "deutschen Atombombe",
die selbst in der jüngeren Literatur von Spekulationen und Unterstellungen
durchsetzt sind. Die Vielfalt der Themen erstreckt sich jedoch weit darüber
hinaus vom ersten prähistorischen "natürlichen" Kernreaktor in Afrika bis in die
jüngere Zeitgeschichte mit ihren musealisierten Glorifizierungen großer
Entdeckungen oder ihren politischen Segnungen und Verfluchungen des
Atomzeitalters. Die Beiträge werfen ein facettenreiches Licht auf eine
Entdeckung, in deren Folge die Wissenschaft endgültig ihre Unschuld verloren
hatte.

Das Buch enthält neben einem hier erstmals veröffentlichten Manuskript von Otto
Hahn über "Beziehungen zu Nichtariern" Beiträge von Ralf Hahn, Horst Kant, Vera
Keiser, Elisabeth Kraus, Volker Lässing, Susanne Rehn-Taube, Michael Schaaf und
Martin Trömel( ). Mit Personenregister.


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