Jenseits der Stille

Odeville, diese unverwüstliche Hamburger Rockband, die ihrer Idee vom Songwriting stets eine feine Prise Romantik und zugleich wahnsinnig viel Groove, Druck und Melodie beimischen, haben es schon wieder getan - sie können offenbar gar nicht anders: In einer Zeit, in der alles anders ist, als es je war, die turbulent und gleichzeitig ungewöhnlich still erscheint, haben sie ihr sechstes Studioalbum produziert. "Jenseits der Stille", dieses für die deutsche Rock und Popmusik ein weiteres Mal ganz besondere Album einer durch und durch wahrhaftigen, durch nichts zu korrumpierenden Band ist ein Statement zur Lage der Zeit, ohne es darauf anzulegen - und gerade deshalb umso kraftvoller. Odevilles Werk ist kein destruktives Zeugnis einer Phase, die viel Ansatz für gesamtgesellschaftliche Depression und Endzeitstimmung bietet. Mit lyrischer Präzision den Finger auf offene Wunden legend wird die Freude am Leben niemals vergessen. Verluste, Entbehrungen und Enttäuschungen wirken auf uns alle ein. Das Album zeigt den nötigen Optimismus, um den Lebensmut niemals zu verlieren.