"Karl-Markus Gauß geht auf Entdeckungsreise in der eigenen Wohnung. Und entdeckt eine ganze Welt." Neue Zürcher Zeitung
Das handgeschriebene Kochbuch der Großmutter, der alte Überseekoffer mit den eisernen Beschlägen oder der Brieföffner des mährischen Industriellen - das sagenhafte Reich der Gegenstände lädt ein zu Expeditionen durch ferne Zeiten und fremde Länder. Karl-Markus Gauß findet Abenteuer in nächster Nähe: auf einer Reise durch sein Zimmer.
<p>»Gauß hat Begegnungen von seltener Intensität festgehalten, gelungen ist ihm dabei eine Kulturphilosophie. Eine gleichermaßen poetische wie profunde Hommage an 'Europas Ränder'.« <em>Frankfurter Rundschau</em></p>
In Sarajewo lässt sich Karl-Markus Gauß bei Mokka und Schnaps von der Vergangenheit der Sepharden erzählen, wird in der slowenischen Gotschee von wortkargen Bauern empfangen und lauscht im Zigarettendunst den Geschichten der Abëreshe in Süditalien. Aus dem Strom der Erzählungen erschafft er eine Geschichte der vergessenen Völker Europas.
Svinia, ein Ort im Osten der Slowakei, in der Erweiterungszone der Europäischen Union; und ein Ort, wie aus der Zeit und der Welt gefallen. Dort leben die Ausgestoßenen unter den ärmsten der Europäer, Roma, die so lange umgesiedelt, verfolgt, missachtet wurden, bis sie ihre eigene Geschichte vergaßen. Die 700 in Svinia lebenden Menschen werden selbst von den anderen Roma verachtet, weil sie als Degesi, als "Hundeesser", gelten und eine Kaste der Unberührbaren bilden. Von dieser fremden, nahen Welt berichtet dieses Buch, mit dem uns Karl-Markus Gauß aufs Neue das Staunen über Europa lehrt.<br />"Dort, wo das größte Elend herrscht, stieß ich immer wieder auch auf eine rätselhafte Lebenskraft." (Karl-Markus Gauß)
<p>»Dieses hinreißende Buch stellt eine Behauptung auf, die es selbst aufs Vollkommenste einlöst: Wenn man nur lange genug hinschaut, stößt man so gut wie überall auf Berichtenswertes.« <em>Die Presse</em></p>
Karl-Markus Gauß erzählt von der Erfindung Jugoslawiens, von schlesischen Täuschungen und sprachlosen Sprachen. Er macht halt im slowenisch-kroatischen Niemandsland, unternimmt einen Exkurs zur Verwirrung und lauscht türkischen Großstädten und italienischen Friedhöfen. Eine epische Reise durch Europas Kulturgeschichte.