Welchen Einfluss haben Krisen auf die psychoanalytische Praxis und Theoriebildung? Wie spiegeln sich gesellschaftliche Veränderungen wider? Die Autor*innen diskutieren aus unterschiedlichen Blickwinkeln die Auswirkungen von Krieg, Flucht oder Veränderungen der Genderverhältnisse auf Behandlungstechnik, Institutionspolitik und die Bildung neuer theoretischer Konzepte. Dabei steht insbesondere das positive Potenzial gesellschaftlicher Umbrüche im Fokus. Scheinbar unverrückbare Konzepte, Techniken und Haltungen werden durch eine historisierende Perspektive zur Diskussion gestellt und neue Denk- und Handlungsmöglichkeiten eröffnet.
Musiker und Fotograf Sven Zimmermann reiste von März bis August 2020 quer durch Schleswig-Holstein und besuchte Menschen, die im Bereich Kunst und Kultur tätig sind und besonders vom Corona-Lockdown betroffen waren. Er führte intensive Gespräche über diese für alle Künstler*innen und Kulturschaffenden besondere Situation und die damit verbundenen Herausforderungen.
In diesem Bildband - versehen mit einem Vorwort von Björn Engholm - sind bekannte Persönlichkeiten der Kunst- und Kulturszene Schleswig-Holsteins mit weniger in der Öffentlichkeit stehenden - jedoch genauso wichtigen - vereint: Zimmermann traf unter anderem Björn Both, Klaus Büchner, Holger Hübner und Thomas Jensen sowie Feridun Zaimoglu.
Zimmermann schafft es, die Gemütszustände der Personen zum Zeitpunkt des Gesprächs mit einem dichten Porträtfoto und einem persönlichen Zitat festzuhalten. Während zu Beginn des Lockdowns Zorn, Verzweiflung, Nachdenklichkeit, Angst und Trauer überwogen, waren es in den Monaten danach Hoffnung, Sorglosigkeit, Entschlossenheit, distanzierte Kritik und auch Freude.