Praktiken des Neobarock in der Moderne
Produktbeschreibung
Die Aufsätze des Sammelbands widmen sich der wissenschaftlichen und mentalitätsgeschichtlichen Konstruktion des Barock vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart ebenso wie der künstlerischen Auseinandersetzung mit Stil und Epoche als Neobarock. Gegenüber ästhetischen Formzitaten und ideengeschichtlichen Zusammenhängen, wie sie bislang untersucht wurden, rücken konkrete Praktiken der Kunst, des Denkens und des Alltags in den Blick.Im praxeologischen Verständnis meint Neobarock ein »doing baroque«, das auf Wissensbestände, Lebensformen, Affekte, spezifische Wahrnehmungen von Zeit und Raum, Materialität und Performativität abzielt. Künstlerische, kulturelle und politische Einsätze der europäischen und lateinamerikanischen (Post-)Moderne werden so als strategische Verfahren unter historischer Maske des 17. und frühen 18. Jahrhunderts verständlich: Das Spektrum reicht von der Epochenkonstruktion »Barock« in Kunstgeschichte und Germanistik um 1900 über Praktiken in verschiedenen Künsten nach 1945 und der Gegenwart bis zu erinnerungskulturellen und touristischen Präsentationsformen. Ein praxeologisches Verständnis von Neobarock vertieft nicht nur die außereuropäische Dimension der Barockkultur, sondern ermöglicht auch neue Einsichten in die kulturtheoretische Frage nach barocken Denk-, Lebens- und Kunstformen, die losgelöst von einem historischen Bezug als Epoche betrachtet werden.Mit Beiträgen von:Camilo Del Valle Lattanzio, Victoria von Flemming, Victoria Gutsche, Nicole Haitzinger, Isabel von Holt, Werner Michler, Andreas Nierhaus, Romana Sammern, Philipp Seidel und Georg Vasold
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