Elend der Kritik
Produktbeschreibung
Der Wissenschaftsforscher Bruno Latour wendet sich gegen eine um sich greifende antiaufklärerische Haltung, die unappetitliche Verwandtschaften hervorbringt. Wie erklärt es sich, dass unter Intellektuellen weithin unhinterfragt Verschwörungstheorien als Wahrheiten ins Feld geführt werden? Bruno Latour macht in einem lange gepflegten, exzessiven Misstrauen in unverrückbare Tatsachen, die allzu leichtfertig als ideologische Vorurteile ausgegeben werden, eine Hauptgefahr für diese beunruhigende Bewegung aus. Generiert womöglich die Kritik selbst diese Effekte, hat sie ihre eigenen »kritischen« Werkzeuge nicht mehr im Griff? Ist Kritik ganz und gar zahnlos geworden?
Latour fordert, das eigene Rüstzeug einer kritischen Betrachtung zu unterziehen - und, wenn nötig, komplett auszuwechseln: »Ist es etwa zu viel verlangt, von unser aller intellektuellen Existenz zu fordern, wenigstens einmal im Jahrhundert ein paar neue kritische Werkzeuge bereitzustellen? Ist es nicht äußerst demütigend, mitanzusehen, dass Militärs wendiger, wachsamer, innovativer sind als wir?«
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